Samstag, 12. Mai 2012

SSB "Nordwind" wieder als Schulschiff im Einsatz


Seefahrtschule Leer auf dem Traditionssegler „Nordwind“

10.05.2012

Im Marinestützpunkt WHV

Am 30. April 2012 schifften sich neun Fachschüler, zwei nautik-Studenten und Dozent Gert van Geuns von der Seefahrtschule Leer  in Wilhelmshaven an Bord unseres ehemaligen Seemannschafts-Schulbootes zu einer  9-tägigen Ausbildungsfahrt ein.  Ziel der Fahrt war es, Erlerntes aus der Ausbildung zu verfestigen, denn der Abschluss an der Seefahrtschule liegt zu diesem Zeitpunkt nur 2 Monate voraus. Nach Verlegen des Schiffes in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven, begann am nächsten Tag die Reise:
Über Brunsbüttel ging es durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Flensburg, einmal rundherum um die dänische Insel Fünen nach Kiel und anschließend zurück durch den Kanal über Brunsbüttel nach Wilhelmshaven.
In dieser Zeit wurden Lehrinhalte wie die navigatorische Planung einer Seereise, die Führung eines Schiffes mithilfe terrestrischer und astronomischer Navigation sowie Manövrieren durchgängig in die Praxis umgesetzt, und dabei kleine Schwachstellen ausgebessert. Dass diese Fahrt auf der „Nordwind“ stattfand, ist kein Zufall: Das ehemalige Schulschiff „Aurora“ der Seefahrtschule musste aufgrund von hochschulinternen Regelungen Anfang des Jahres 2009 abgegeben werden, und Ausbildungsfahrten waren so kaum noch realisierbar. Als Ersatz schien die "Nordwind" bestens für ein solches Unternehmen geeignet. Für den Kapitän der "Nordwind", Eduard Schneider, - ebenfalls ein Absolvent der Seefahrtschule Leer - und seine 3-köpfige Mannschaft (Walter Mallmann als Ausbilder für Seemannschaft, Jochen Dellas als Chief und Wilhelm Bischoff als zus. Wachoffizier)war es eine Ehre, diese hochmotivierten Studenten auf ihrer Reise zu begleiten.
Selbstverständlich wurden bei passenden Windverhältnissen alle Segel gesetzt – eine Arbeit, die den elf zukünftigen Handelsschiffoffizieren wohl so schnell nicht wieder begegnen wird. Entsprechend aber dem kommenden Beruf wurden die Schüler in Wachgruppen eingeteilt, die einen reibungslosen Schiffsbetrieb rund um die Uhr ermöglichten.


Ein Zusatz war der Besuch bei der Marineschule Mürwik in Flensburg, die früher Nutzer der „Nordwind“ war. Dort gab es ausnahmsweise eine Führung durch Hörsäle, das Planetarium und den hochmodernen Schiffsführungssimulator – dies alles ist für Zivilisten sonst absolut nicht zugänglich. 
Beim traditionellen Anlegebier in der Marineschule Mürwik















Die Möglichkeit als Handelsschiffoffizier eine Reservistenkarriere bei der Deutschen Marine zu beginnen ermöglichte diesen Einblick.
Am 9. Mai kehrte die „Nordwind“ nach sechshundert zurückgelegten Seemeilen wieder zu ihrem Zuhause am Marinemuseum in Wilhelmshaven zurück.
Crew und Schüler sind wohlauf und blicken auf eine gelungene Reise zurück, die sie ihren Nachfolgern wärmstens ans Herz legen.

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